Ein jeder trägt sein Päckchen,
sagt eine Redensart.
Oft ist das schon ein Schleppen,
das Leben manchmal hart.
Zur Lösung der Probleme,
da gibt es keine Pille.
Es reicht auch nicht alleine
ein eisenstarker Wille.
Doch leben wir mit Hoffnung,
in Offenheit und Zuversicht,
dann krabbeln wir gemeinsam
von unten,
wieder hoch ans Licht.
Gefunden
Da war kaum ein Frühling
in diesem Jahr,
ein zarter Seufzer
und Schluss.
Kaum Sommertage,
hell strahlend und klar
und selten
ein wärmender Kuss.
Und doch war da etwas,
worüber ich mich
von ganzem Herzen freu’,
die tiefe, ehrliche Offenheit
zwischen dir und mir,
die war neu.
Gelebte Sommer
Die Sommer meiner Kindheit
erscheinen mir heute unendlich reich.
Zum Hunger nach Sonne und Wärme
im heutigen Stress überhaupt kein Vergleich.
Ich übe mich im Genießen
und im Empfinden von Gras und Licht.
Doch schon überkommen mich Pflichten.
Ich lasse mich drängen.
Es gelingt mir noch nicht,
mich zu freuen über ein Lächeln
oder über eine herrliche Sicht,
die mich als Kind faszinierte.
Ganz so wie damals schaffe ich es nicht.
Glück
Glück entsteht bei mir aus Mut,
Kraft und Fantasie
und den Regenbogenfarben
einer Melodie.
Doch die Farben fass ich nicht,
nicht den zarten Ton.
Wenn ich danach greifen will,
schweben sie davon.
Leise und ganz unverhofft
kommt es dann zurück.
Ja, was soll man da nur machen?
So ist eben Glück.
Herbstlich
Die Stare pfeifen aufgebracht,
als hätten wir nicht längst gesehen,
die Vogelbeeren leuchtrot am Baum,
der Sommer musste gehen.
Erste Kastanien rollen zur Erde,
verstecken sich unter knisterndem Laub.
Am Feldrand entdecke ich Spuren der Pferde,
wo Weizen sich wog,
stehen Stoppeln im Staub.
Die Spaziergänge müssen wir früher beenden,
denn in Dunkelheit finden Wege sich schwer.
Wärme können in Briefen wir senden,
vom Wetter geschenkt, wird sie uns nicht mehr.
Herbst-Licht
Von überall her scheint plötzlich die Sonne.
Das Licht trägt die Schwere der Einsamkeit fort.
Wir lieben ekstatisch, beginnen zu fliegen,
du nimmst meine Hände und flüsterst das Wort.
In kraftvollem Tanze besteht keine Frage,
wir tragen einander behutsam zum Licht.
Du flutest mein Leben mit zärtlicher Fülle
und Angst vor dem Winter verbittert uns nicht.
Du hast meine Seele mit Licht überschüttet,
die Gedanken mit Freude, meinen Körper mit Glück.
Wir halten einander in Liebe umschlungen,
Wir tanzen gemeinsam, es gibt kein Zurück!
Im Februar
Noch einmal Schnee,
ich hab es geahnt,
doch der hält
den Frühling nicht auf.
Noch einmal Winter
und Kälte und Frost,
dabei warten alle darauf,
dass Krokusse kommen,
dass Schneeglöckchen blühen
und erste Blätter sich zeigen,
dass frisches Grün wächst
auf luftigen Höhen
und Amsel singt
in den Zweigen.
Inhalierter Gesang
Ich schließe die Augen und atme tief durch,
inhaliere den freundlichen Amselgesang.
Es wärmt mir die Seele. Nun endlich ist Frühling
und noch einmal Kälte, macht mich nicht mehr bang.
Die Kräfte der Sonne sind stärker geworden.
Die Wiese ist grün und die Beete sind bunt.
Die Blütenknospen am Sauerkirschbaum
sehen „hochschwanger“ aus, zufrieden und rund.
Wieder und wieder betrachten wir Blumen.
Im Sommer laufen wir daran vorbei.
Jetzt reizt uns die Farbe, das Licht und das Grün,
als wäre alles zum ersten Mal neu.
Kastanienuhr
Die Kastanien werden größer,
Regen wäscht die Blätter blank.
Blüten sind schon lang Geschichte,
Wärme füllt mein Herz mit Dank.
Wieder Frühling, wieder Sommer,
eilend fliegt die Zeit dahin.
Wenn wir miteinander fühlen,
hat das Dasein seinen Sinn.
Kleines Jahresresümee
Es wird dunkel und kälter.
Das Jahr neigt sich wieder.
Wie schnell es doch vorüber war.
Da sind die ersten Weihnachtslieder
und erste Fröste streng und klar.
Bin ich an meinem kleinen Ziel
zufrieden angekommen?
Hab‘ ich getan, was nötig war,
was ich mir vorgenommen?
Das ist an manchem Tag nicht leicht.
Das Leben fliegt schnell weiter.
Deshalb wünsche ich Kraft und Glück
und seht die Sache heiter.